Denkmalimmobilien – Historische Gebäude zu dämmen, war bisher nicht einfach. Eine Außendämmung ist meistens wegen der geschützten Fassade nicht möglich, und auch der Innendämmung stehen manchmal gravierende Gründe entgegen: Spachtelt man in manchen alten Häusern die Tapeten ab, kommen unter der ersten Schicht oftmals zahlreiche ältere Farbschichten zum Vorschein.

Mit großen, ornamentalen Blumen, Schablonenmalerei oder anderen Dekoren zeugen sie von längst vergangenen Zeiten. Solche Schichtenpakete bringen Denkmalschützer zum Schwärmen, wenn es sich um historische Gebäude handelt, deren Farbschichten auf der Wand gut und gerne hundert oder zweihundert Jahre alt sein können. Denn sie erlauben Rückschlüsse auf die frühere Lebensweise und den damaligen Zeitgeschmack.

Häuser mit antiken Schichten durch eine Innendämmung energetisch zu sanieren, war bisher schwierig, weil die Montagekleber, die die Dämmplatten an den Wänden halten, die darunter liegenden alten Anstriche zerstören. Die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP haben jetzt einen speziellen Putz entwicklet, der sich bei Bedarf rückstandsfrei entfernen lässt. Er kann direkt auf die Farbschichten aufgetragen werden. »Ähnliche Verfahren gibt es bereits in der Restaurierung von Wandmalerei«, sagt Dr. Ralf Kilian, Gruppenleiter am IBP in Holzkirchen. „Diese haben wir nun in die energetische Sanierung überführt und dazu ein komplett neuartiges Putz-System entwickelt.“ Mit diesem reversiblen Mörtel als Basis können die Wissenschaftler beliebige Putz- und Dämmsysteme aufbringen.

Dennoch ist bei der Innendämmung Vorsicht geboten: Bei „falscher“ Dämmung kann sich Feuchtigkeit hinter den Dämmmaterialien absetzen und die historischen Schichten zerstören. Einige Bauträger weigern sich generell eine Innendämmung vorzunehmen. Lassen Sie sich nur von wirklich erfahrenen Bauträgern mit positiven Projekten überzeugen.