Seit mehr als 100 Jahren ist Licht im öffentlichen Raum selbstverständlich. Unsere modernen Städte sind nachts gut erleuchtet– doch diese Tatsache wird zunehmend kritisch gesehen. Die internationale Konferenz am Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) hat die Entwicklung, Funktionen und Folgen künstlicher Beleuchtung analysiert. Die Wissenschaftler plädieren für einen nachhaltigeren Umgang mit künstlichem Licht. Vokabeln wie „Verlust der Nacht“, Klimawandel, CO2-Emission, Lichtverschmutzung oder Energieverbrauch weisen auf die Probleme hin. Andererseits können öffentliche Beleuchtungsprojekten Teil einer Inszenierung und des Marketings sein wie das Berliner „Festival of Lights“. Für den Bereich Licht gibt es im Rahmen der Städteplanung kaum gesetzliche Regelungen und wenig Erfahrungen. „Die Faszination der illuminierten Nacht, aber auch die Kritik an übermäßiger oder unerwünschter Beleuchtung sind nicht grundsätzlich neu“, erläutert Dr. Ute Hasenöhrl vom IRS. Die internationale Konferenz The Bright Side of Night will der bisher von Naturwissenschaftlern dominierten Erforschung der Lichtverschmutzung eine sozialwissenschaftlichen Perspektive hinzufügen und das Bewusstsein von Soziologen, Historikern, Geographen, Planern, Kultur-, Politik- und Wirtschaftswissenschaftlern schärfen in Bezug auf Lichtwahrnehmungen, Konflikte und Regulationsansätze, Kosten und Nutzen von künstlichem Licht.