Langfristige Wohntrends beim Immobilienerwerb sind von Investoren zu beachten!

Bauträger oder Investoren, die ihr Geld auf dem Immobilienmarkt in den Bau von Neubauwohnungen anlegen möchten, sollten über die langfristigen Wohntrends potenzieller Mieter oder Käufer Bescheid wissen, damit Vermietung oder späterer Wiederverkauf den gewünschten Erfolg bringen.

Wer hier auf kurzfristige Modetrends setzt, schmälert seine Gewinnchancen erheblich. Grundsätzlich gilt, viele Extras werden zwar durchaus geschätzt, aber man ist derzeit nicht bereit, Mehrkosten dafür in Kauf zu nehmen.

Das Hamburger Immobilienunternehmen Grossmann & Berger fand u.a. folgende Wohntrends heraus, die beim Bau von Neubauwohnungen:

  • Ökologische Innovationen – wie Photovoltaik, Systeme zur Wärmerückgewinnung oder Erdwärmeaustauscher etc. – liegen bei Neubauwohnungen zwar im Trend, aber nur solange sie nicht zu einem Aufpreis führen.
  • Zusätzliche Services, wie Concierge-Tätigkeiten oder Reinigungsdienste etc., werden durchaus geschätzt, aber nur, wenn sie nicht mit Zusatzkosten verbunden sind.
  • Auch wenn in manchen Städten die Parkplatzpflicht beim Bau von Neubauwohnungen entfallen ist, sind Parkplätze nach wie vor ein wichtiges Kriterium.
  • Eine extreme, ausgefallene Architektur bei Neubauwohnungen schreckt Käufer oder Mieter ab, da sie die Möblierung schwierig macht. Dazu gehören besonders auch Neubauwohnungen im Loftstil mit einem offenen Wohnkonzept oder Wohnungen ohne klare Raumaufteilung.
  • Hybrid-Wohnungen, die Arbeiten und Wohnen unter einem Dach ermöglichen, finden kaum Anklang bei den Käufern von Neubauwohnungen. Die eigentliche Zielgruppe für diesen Wohntrend, Kreative und Künstler, verfügen nur selten über die entsprechenden finanziellen Mittel.

Wie die Otto Wohnstudie 2015 herausfand, gehört zu den Wohntrends der Zukunft die Tatsache, dass die Arbeit immer stärker ins Wohnumfeld, da viele Menschen – zumindest zeitweilig – von Zuhause aus arbeiten. Allerdings findet das klassische Arbeitszimmer von früher kaum noch Anhänger.

Dafür wird aber die Küche zunehmend als Ort der Kommunikation und Begegnung gesehen. Der Wohntrend entfernt sich hier kontinuierlich immer weiter weg von der reinen Funktionalität. Die Küche der Zukunft sollte also auf jeden Fall genügend Raum bieten. Sie ist der immer mehr der Mittelpunkt der familiären Kommunikation. Aktuell werden sehr oft große Wohn- und Küchenareale geplant. Das trifft nicht immer den Geschmack der Erwerber. Die Küche im Wohnzimmer ist am Anfang recht schick, entpuppt sich aber im Alltag oft als nicht tauglich. Das sind meine Erfahrungen und die der Käufer.

Zudem macht die Otto Wohnstudie 2015 ein sich langsam veränderndes Verhalten bei Wohntrends für ältere Mitbürger aus. Auch wenn Mehrgenerationenwohnungen aktuell noch wenig Nachfrage erfahren, könnte sich dies über längere Sicht ändern. Neue Wohntrends, wie Senioren-WGs etc., die ein selbstbestimmtes Wohnen auch im Alter ermöglichen, könnten für viele Menschen künftig beispielsweise eine bezahlbare Alternative zu den teuren Seniorenheimen werden.